Viele
Jahrzehnte überalterte Knickgehölze sollte man aber nicht mehr auf den
Stock setzen, da bei vielen Gehölzarten mit zunehmendem Alter das
Stockausschlagsvermögen nachlässt und dadurch der Knick vollends zu
verlichten droht. Immerhin ist auch ein stark überalterter Knick, selbst
wenn er eher als Baumreihe denn als Hecke wirkt, keineswegs ökologisch
bedeutungslos
Alle 10 - 15 Jahre sollen Knicks "auf den Stock
gesetzt" oder "geknickt", d.h. die Stockausschläge tief unten abgesägt
werden. Als "Stock" wird der Wurzelstubben bezeichnet, "Stockausschläge"
nennt man die Schösslinge, die in der letzten Knickperiode gewachsen
sind. Nach dem Schnitt treiben die Gehölze an den Stubben wieder aus,
wachsen dicht hoch und können so ihre Funktionen als Windbremse,
Brutplatz für Vögel und Nahrungsquelle für viele Tierarten erneut
erfüllen.
Stockausschlag Überalterte Knicks Wird dagegen
auf das Knicken verzichtet, wachsen die Gehölze aus, d.h. sie bilden
Baum ähnlich eine Krone, verkahlen aber in ihren unteren Abschnitten.
Der Knick wird licht und verliert damit seine typischen
Schutzfunktionen. - Viele Jahrzehnte überalterte Knickgehölze sollte man
aber nicht mehr auf den Stock setzen, da bei vielen Gehölzarten mit
zunehmendem Alter das Stockausschlagsvermögen nachlässt und dadurch der
Knick vollends zu verlichten droht. Immerhin ist auch ein stark
überalterter Knick, selbst wenn er eher als Baumreihe denn als Hecke
wirkt, keineswegs ökologisch bedeutungslos. Nierenfleck Beim Knicken werden jüngere Gehölze
ungefähr eine Hand breit über dem Boden gekappt, ältere, bereits
mehrmals geknickte kurz über dem alten Stubben. "Überhälter", also den
Knick überragende, meist ältere Bäume, sollten stehen gelassen
werden. War zu historischer Zeit das Knicken mit Handsäge, Axt und Beil
ein mühsames Geschäft, hat die Motorsäge diese Arbeit wesentlich
erleichtert. Mittlerweile werden aber immer mehr Wallhecken maschinell
heruntergenommen. Besonders schnell - und damit kostengünstig - lässt
sich mit der Knickschere arbeiten: Der Arm eines Baggers endet in einer
hydraulisch betriebenen Zange, mit der die Gehölze gepackt, abgekniffen
und vor dem Knick in Reihe oder gehäuft beiseite gelegt werden. Dieses
Verfahren geht allerdings nicht besonders schonend mit dem Knickbewuchs
um. Der hohe Pressdruck der Knickschere (sie schneidet nicht, sondern
kneift wie eine Keifzange) lässt stärkere Stubben häufig regelrecht
zerplatzen. Ruckt die Maschine am gefassten Gehölz, bevor es ganz
abgetrennt ist, können Stücke des Stumpfes heraus brechen; manchmal wird
sogar der gesamte Stubben gelockert und die Feinwurzeln reißen ab. In
die Wunden dringen Pilze und Feuchtigkeit, die zu Fäulnis führen.
Wollschweber Knickschere Auch
wenn derart betroffene Stöcke wieder ausschlagen, besteht die Gefahr,
dass die im Laufe der folgenden Jahre aufgewachsenen Stockausschläge bei
starkem Winddruck den angefaulten Stubben auseinanderhebeln und
ausbrechen. Die Folgen einer unsachgemäßen Knick-"Pflege" werden also
erst etliche Jahre später deutlich. Zum Erhalt der Vitalität der
Knickgehölze sind also glatte Schnittflächen an den Stubben nötig, die
tiefes Eindringen von Fäulniserregen verhindern. Setzt die Knickschere
bei stärkeren Gehölzen nicht unten, sondern in etwa 1 Meter Höhe an,
lassen sich die Stummel zügig mit der Motorsäge abnehmen. Das ergibt
nicht nur saubere Schnitte, sondern auch maßgerechtes, gutes Brennholz.
Nachgesägt werden kann auch mit einer maschinell betriebenen Kreissäge.
Aus Naturschutzsicht sollten in einem Bereich nicht sämtliche Knicks
im gleichen Jahr herunter genommen werden. Ein Nebeneinander
verschiedener Altersstufen gewährt eine hohe ökologische Vielfalt. Bei
Doppelknicks empfiehlt es sich deshalb, die Seiten um einige Jahre
zeitversetzt auf den Stock zu setzen. Auf jeden Fall ist die
bundesgesetzliche Frist vom 1. Oktober bis zum 1. März zu beachten.
Zudem sollte ein Knick nicht vor dem Laubabfall abgenommen werden.
Redder Das
anfallende Knickholz sollte nach Möglichkeit zu Heizzwecken genutzt
werden. Auf keinen Fall darf das Reisig auf den Knick gepackt werden,
weil es dort die Vegetation unterdrücken würde. Lässt man es, zu Haufen
geschichtet, in einer Ecke der Koppel verrotten, können dort Wiesel,
Igel, Spitzmäuse, Blindschleiche, Lederlaufkäfer und andere Tierarten
Unterschlupf finden. Oft findet sich für das Reisig weder Lagerplatz
noch Verwendungszweck, so dass es auf der Koppel verbrannt werden muss.
Richtige Knickpflege auf einen Blick
Den Knick regelmäßig etwa alle 10 bis 15 Jahre Auf-den-Stock-setzen Gehölze eine Hand breit über dem Boden oder dicht über dem Stockausschlag abschneiden. Baumstubben und Wall beim Einsatz von Großgeräten schonen Überhälter in 30 bis 50 Metern Abstand stehen lassen. Knickpflegemaßnahmen
nur in der bundesgesetzlich vorgeschriebenen Frist vom 1. Oktober bis
1. März durchführen (Schutz der Brutvögel) Schnittholz vom Knickwall entfernen. Ausbessern (Aufsetzen) des Knickwalls nach dem Knicken, wo immer möglich. Abschnittsweise knicken, kein großräumiger Kahlschlag. Keine Bearbeitung mit dem Schlegler, also keine Umwandlung der Knicks in einfache Hecken. Keine Ablagerungen (Feldsteine) auf dem Knick Bei Weidenutzung der angrenzenden Flächen den Knick in einem Meter Abstand einzäunen. Mindestens ein, möglichst aber zwei bis vier Meter breite Saumstreifen anlegen und diese alle 3 bis 5 Jahre mähen.